Blemyer

Blemyer
Blemyer,
 
Blẹmmyer, lateinisch Blẹmyes, Blẹmmyes, Nomadenvolk des Altertums zwischen nubischem Niltal und Rotem Meer mit der Hauptstadt Talmis. Die Blemyer waren berüchtigt wegen ihrer Raubüberfälle in Oberägypten und wurden unter den römischen Kaisern Aurelian und Probus mehrmals geschlagen. Diokletian siedelte zum Schutz gegen sie 296 n. Chr. einen nubischen Stamm im Niltal an und verpflichtete sich gleichzeitig zu einem Tribut an die Blemyer. Er trat ihnen das zum Isistempel in Philae gehörige »Zwölfmeilenland« (»Dodekaschoinos«, etwa das Gebiet des heutigen Assuan) ab und öffnete ihnen den Tempel. Noch im 6. Jahrhundert verehrten die Blemyer die ägyptischen Götter und brachten der Sonne Menschenopfer dar. Um 535 wurde der Tempel von Narses geschlossen. Die Blemyer sind vermutlich die Vorfahren der heutigen Bedja.

Universal-Lexikon. 2012.

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